1. Bezirksliga: ESG III – Vohwinkeler SC 4 : 4
Hätte die Drittvertretung am Tag der Kommunalwahlen in NRW ein realistisches Wunschergebnis wählen dürfen, das 4:4 hätten vermutlich die meisten Spieler angekreuzt. Entsprechend zufrieden waren die ESG-Akteure mit dem Saisonauftakt gegen Vohwinkel.
Der Mannschaftskampf begann mit zwei unspektakulären Punkteteilungen: Frank-Peter Tiegs von der ESG IV spielte am 8. Brett gegen Pietzka eine zügige Partie, in deren Verlauf sehr viel abgetauscht wurde. Mit dem verbliebenen Material wollte keiner der beiden mehr ein Risiko eingehen, sodass man sich auf Remis verständigte. Ähnlich verhielt es sich an Brett sieben, wo Rüdiger Horn und sein Gegner Pufal in der Eröffnung viel Bedenkzeit investierten. Da sich beide Seiten solide aufgebaut hatten, verständigte man sich bereits im frühen Mittelspiel darauf, die Punkte zu teilen.
Einen verbissenen Kampf um das Hälftchen musste dagegen Martin Keller am 2. Brett gegen Herbst führen. Der Vohwinkeler hatte nach einem Königsangriff einen Bauern erobern können, Martin schob im Gegenzug einen Bauern bis kurz vor die gegnerische Grundreihe vor. Die drohende Umwandlung fesselte die gegnerischen Kräfte, sodass Martin trotz des Materialnachteils ein gerechtes Remis einfahren konnte. Und auch Mannschaftsführer Thomas Falk bewies an Brett drei einmal mehr seine Zähigkeit gegen einen nominell überlegenen Gegner. Das erste Remisangebot lehnte VSC-Spieler Herbertz noch ab, doch als er keine Angriffspunkte in Thomas‘ Stellung mehr fand, verständigten sich beide Kontrahenten darauf, die Punkte zu teilen.
Umsichtig verteidigte auch Peter Wiesemann am 5. Brett seine Stellung gegen Pellegrini. Der Vohwinkeler hatte auf die Rochade verzichtet und sämtliche Zentralbauern nach vorne beordert. Peter blockierte jedoch das weitere Vorrücken geschickt und erzwang mit einem festungsähnlichen Aufbau das Remis. Auch Ralf Quast an Brett sechs konnte seine Partie gegen Knapp lange Zeit ausgeglichen gestalten. Einen in der Eröffnung verlorenen Bauern holte sich Ralf im späten Mittelspiel zurück, sodass im Schwerfigurenendspiel vieles auf eine weitere Punkteteilung hindeutete. Ralf übersah jedoch bei einem Abtausch ein Zwischenschach und verlor einen Turm – die erste entschiedene Partie ging somit an die Gäste.
Währenddessen wagte Denis Krzysztala am 4. Brett gegen Lohmann ein sehr riskantes Manöver:
26.Sxc7 sieht auf den ersten Blick zwar verlockend aus, nach 26…Dxc7, 27. Lxe6 Dxc5+ hätte Denis allerdings Probleme gehabt, seinen entblößten König schützen. Lohmann spielte jedoch 26…Da1+ und war nach 27.Kc2 bereits gezwungen, mit 27…Dxd1+ die Dame gegen Turm und Läufer zu tauschen. Diesen Vorteil nutzte Denis, um die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden.
Somit lief beim Zwischenstand von 3,5:3,5 nur noch die Partie am Spitzenbrett, in der Thorben Mantler gegen Hegde einen Bauern für Angriff und Initiative geopfert hatte. Da beide Seiten nichts mehr riskieren wollten, verständigte man sich auf die Punkteteilung, die den 4:4-Endstand im Mannschaftskampf besiegelte.
Für die ersatzgeschwächte ESG-Dritte ist das Unentschieden als Erfolg zu werten, auf dem man aufbauen kann. In den weiteren Partien der 1. Runde gab es ein weiteres 4:4 sowie zwei knappe 4,5:3,5-Siege. Diese Ergebnisse demonstrieren bereits, wie ausgeglichen die 1. Bezirksliga derzeit ist.
[thf]