1. Bezirksliga: ESG III – SG Solingen VI 3 : 5
Die Drittvertretung wartet in der 1. Bezirksliga weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis. Die Heimniederlage gegen das letztjährige Verbandsklassen-Team aus Solingen war zwar erwartet worden, bedeutete aber wahrscheinlich auch, dass die Elberfelder im Tabellenkeller überwintern müssen.
Dabei begann der Mannschaftskampf für die Gastgeber sogar recht ordentlich: Am 5. Brett hatte Thomas Hölzer mit diversen Nadelstichen dafür gesorgt, dass sein Gegner Becker in der Entwicklung zurückblieb und einen Isolani verteidigen musste. Überraschend früh gab sich Thomas dann allerdings mit einem Hälftchen zufrieden. Auch an Brett sieben wurden die Punkte geteilt, nachdem Ralf Quast gegen Ruhnau eine regelrechte Abtauschserie erzwungen hatte. Das wenige verbliebene Material konnte beide Kontrahenten nicht mehr zum Weiterspielen motivieren.
Ähnlich wie sein Mannschaftskollege Thomas gab sich auch Thorben Mantler wohl etwas zu früh mit einer Punkteteilung zufrieden. Sein Gegner Asadzade kam zwar besser aus der Eröffnung, im Mittelspiel verpasste Thorben jedoch eine aussichtsreiche Variante:
Mit 19…Se5 hätte Thorben einen mächtigen Springer im Zentrum platzieren können, der seinen Gegner vor Probleme stellt. Asadzade hätte gut abwägen müssen, denn der Abtausch 20.Sxe5 dxe5 beschert Schwarz ein starkes Bauernzentrum und macht d5 zur Zielscheibe.
Stattdessen spielte Thorben 19…Tae8 und verständigte sich bereits nach 20.Txe7 mit seinem Gegenüber aufs Remis.
An Brett drei kam es zum Duell der Mannschaftsführer, wobei Thomas Falk dem nominell stärksten Gästespieler Görke in der Eröffnung noch Paroli bieten konnte. Thomas platzierte dann jedoch einen Springer ungünstig am Rand und musste zudem einen folgenreichen Läufereinschlag hinnehmen, der seine Königssicherheit entschieden schwächte. In hoffnungsloser Stellung reichte Thomas seinem Gegner die Hand und gab auf.
Eine rasche Abwicklung ins Endspiel wählten am 2. Brett Martin Keller und sein jugendlicher Gegner Kovalyov. Dieses bot jedoch einige taktische Fallen und Möglichkeiten, bis die beiden Kontrahenten weitere Figuren und Bauern abgetauscht hatten und die Stellung für beide Parteien keine Siegchancen mehr offenhielt. An Brett vier hatte Dietmar Kaufmann seine Springer im Zentrum etwas zu umständlich manövriert, sodass der Solinger Loriguillo Gonzalez seinen Königsstellung aufreißen konnte. Der nachfolgende Königsangriff hätte nur unter schweren Verlusten gestoppt werden können, sodass Dietmar folgerichtig resignierte.
Ähnlich erging es Peter Wiesemann an Brett sechs, dem sein Gegenüber Beyer zunächst die Königsstellung geöffnet hatte. Peter suchte im Damentausch nach Entlastung, konnte im Anschluss allerdings den Verlust einer gefesselten Figur nicht mehr verhindern und gab auf.
Eine allzu hohe Niederlage der Gastgeber konnte Rüdiger Horn am 8. Brett verhindern, indem er gegen Schüller einen schönen Abzugsangriff fand:
19.f4 droht den Sc6 mit Schach zu schlagen, weshalb 19…exf4 oder gxf4 keine spielbaren Optionen waren. Doch auch nach 19…Sa5 20.fxe5 stand Schüller bereits auf Verlust. 20…Ke7 sieht zwar ungewöhnlich aus, doch selbst Stockfish findet kaum bessere Alternativen. Rüdiger nahm die eroberte Mehrfigur mit ins Endspiel und verwertete den Materialvorteil schließlich in einen vollen Punkt.
Trotz der Niederlage ist die ESG-Dritte aufgrund der Brettpunkte vorerst aus der Abstiegszone gehüpft. Die BSC-Reserve hat jedoch noch ein Nachholspiel, weshalb die ESG-Spieler damit rechnen müssen, auf einem Abstiegsplatz zu überwintern.
[TM]